gone too far
10 songs taken from Schubert's Winterreise arranged by mathias rüegg
Austria:
February 19, 2013
NÖN
20-02-2013
Da saß er nun tatsächlich am Flügel im Brucker Stadttheater: Mathias Rüegg, Jazzpianist der Extraklasse und Begründer des legendären Vienna Art Orchesters. Und es war nicht das einzige Geheimnis, das vergangenen Mittwoch gelüftet wurde. „Gone too far“ heißt das Debut-Album der in Insiderkreisen bereits hochgepriesenen Sängerin Julia Pallanch, alias Lia Pale, das an diesem Abend in einer Vorpremiere vorgestellt wurde: Elf Lieder aus Schuberts „Winterreise“, neu arrangiert von Jazzmeister Rüegg, ins Englische umgetextet und gesungen von Lia Pale, begleitet von einem hochkarätigen Jazz-Trio.
Sensationell der charismatische Auftritt von Pale, die sich als ebenso stimmkräftige wie gefühlvolle Sängerin präsentiert und mit erotischen Refrains im Stile Marylin Monroes und jazzigen Vokalpassagen jongliert. Schuberts Grundgerüst für Klavier und Gesang wird in den Stücken immer wieder durch feinfühlige Soli der Musiker bereichert. Keine exzessiven, schrillen Ausflüge in ein anderes Genre, sondern knappe und subtile instrumentale Kostbarkeiten und Köstlichkeiten. „Gone too far“ ist eine aufregende Reise auf den Spuren Schuberts, die Sehnsucht nach weiteren musikalischen Reisen mit Rüegg und Pale weckt.
March 07, 2013
Wiener Zeitung
Wien, 08-03-2013
Nach einem ersten Blick war die CD eigentlich schon bei den Popkollegen abgegeben. Zu viele Nummern für ein Jazzalbum, zu viele Fotos von einer Sängerin, und überhaupt: Macht Universal noch Jazz?
Im Ausnahmefall offenbar schon. Hinter Lia Pales Debütalbum steht niemand andrer als, Überraschung, mathias rüegg: Der Ex-Vorstand des aufgelösten Vienna Art Orchestra hat zwölf Lieder von Schuberts “Winterreise” neu arrangiert. Eine Direktübertragung des düsteren Werks in den Jazz ist das jedoch nicht: „shoE“, so Rüeggs Deckname, kopiert vor allem melodisch, der Text aber ist nun englisch, die Gangart beschwingt, doch geschliffen, die Stimmung aufgehellt. Insgesamt eher eine “Frühlingsreise” für Jazzquintett, die – weil in sich stimmig – durchaus verzückt. Nicht zuletzt dank Pales süßsaurer Stimme, perlenden Klavierläufen und Harry Sokals Saxofon.
March 27, 2013
Pasticcio Preis an Lia Pale Ö1/ORF
Wien, 28-03-13
Der Pasticcio-Preis des Monats März geht an Lia Pale und ihre Auseinandersetzung mit Schuberts “Winterreise”
Der Pasticcio-Preis des Monats März geht an ein mehr als ungewöhnliches Album. Die unverwechselbare Stimme von Lia Pale prägt sich gleich beim ersten Hören ein als wäre sie schon immer da gewesen. Dabei ist die Sängerin mit dem bedeutungsvollen (Künstler-)Namen noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Der Arrangeur verbirgt sich hinter dem Kürzel ShoE, und was die beiden gemeinsam mit ihrer feinen Band so unverhofft und federleicht präsentieren, entpuppt sich rasch als ein Album, das endlich einmal das Wort Interpretation zu Ende denkt und Schuberts “Winterreise” gänzlich leichtfüßig in eine andere Welt und Zeit übersetzt. Seit Hans Zenders bahnbrechender, komponierten Interpretation von Schuberts “Winterreise” die erste wirklich neue Annäherung an dieses große Werk, die den Pasticcio-Preis redlich verdient hat. Lia Pale Gesang, ShoE (alias Matthias Rüegg) Arrangement und Klavier, der große Harry Sokal am Saxofon, Ingrid Oberkanins Schlagzeug, Hans Strasser Bass. Wir gratulieren!
February 28, 2015
Der Standard
Wien, 28-03-13
Delikate,jazzige Winterreise
Lia Pale widmet sich auf “Gone too far” dem Liedgenie Franz Schubert
Lia Pales CD “Gone too far” geht an einen heiklen Liedzyklus mit jazzigen Mitteln heran. Große Teile von Franz Schuberts “Winterreise” finden sich allerdings durch die Arrangements von Matthias Rüegg nie verharmlost. Wiewohl jederzeit zugänglich, betören die Lieder durch Leichtigkeit und erscheinen ganz smart in ein jazziges Ambiente transferiert. Zudem: Pales Stimme vermittelt Melodien auf unprätentiöse und doch klanglich markante Weise. Ihre Stimme hat was.
Hilfreich natürlich auch die Arbeit der delikaten Band: Mit dabei sind Hans Strasser (Bass), Ingrid Oberkanins (Percussion) und Harry Sokal (Saxofon und Flöte). Vom Klavier aus agiert Matthias Rüegg. Der Ö1-Pasticcio-Preis – vergeben in Kooperation mit dem STANDARD und Musikredakteur Ljubiša Tošic als Jurymitglied – geht somit an dieses gelungene kleine Crossover-Experiment, also an die Oberösterreicherin Lia Pale und ihre CD “Gone too far” (bei Universal erschienen) und an die Arrangements von Rüegg.
April 03, 2013
Wien Live
Wien, 04-2013
Schubidubidu
Die Sängerin Lia Pale singt Franz Schuberts Winterreise – kongenial eingejazzt von Mathias Rüegg.
Der Überraschungseffekt ist gewollt: Legt man Lia Pales GONE TOO FAR in den CD-Player hat man sofort das Gefühl, man kenne die Melodien. Allein – so hat man sie noch nie gehört. Und der englische Text kommt einem auch so bekannt vor, wenngleich … Die Sekunden, bis man erkennt, dass man Franz Schuberts „Winterreise“ – textlich angliziert und musikalisch verjazzt – lauscht, sind ein gar köstliches Quiz. Denn das CD-Booklet gibt das Geheimnis nicht sofort preis. Da wird nämlich behauptet, die Musi würde von „berT“ stammen und sein von „shoE“ arrangiert worden, während die Texte von einem gewissen „Will milleR“ (also Wilhelm Müller) geschrieben seien. Wir wollen den Machern der CD den Spaß gönnen, denn das Ergebnis ist eine elegante und anregende Übersetzung Schuberts in klassische Jazzarrangements. Mathias Rüegg, der langjährige Chef des Vienna Art Orchestras, hat da alle Register seines Könnens gezogen. Nie klingt das langweilig, nie banal. Der Schubert’sche Melodienreichtum glänzt auch im coolen Jazzgewand. „Die Lieder von Schubert sind wirklich eine Vorwegnahme des Great American Songbook“, schrieb Rüegg in seinem Online-Tagebuch. Mit ihm am Klavier musizieren Fabian Rucker (Saxophon), Hans Strasser (Bass) und Ingrid Oberkanins (Percussion).
Die Stimme der jungen Sängerin Lia Pale – alias Julia Pallanch – ist nicht nur auf den ersten Anhieb sympathisch, sondern sie trägt auch die CD durch die Höhen und Tiefen des Klassik-Jazz-Universums. Sie schafft den Sprung von der musikalischen Spielerei zur ernstzunehmenden diskussionswürdigen Interpretation. Dieser heimischen Sängerin wollen wir noch auf vielen Reisen Gesellschaft leisten.
February 10, 2013
Kurier
Wien, 11-02-2013
Minimalismus, Jazz, Klassik, Pop: der jungen Sängerin/ Flötistin/ Pianistin/ Perkussionistin ist nichts fremd. Ihr CD-Debüt „gone too far“: umwerfend.
Wien, 05-04-13
Wo Franz Schubert das Jazzen lernt
Franz Schuberts „Winterreise“ in englischer Sprache und mit jazzigen Neuarrangements – das klingt extrem gefährlich. Ist es aber im konkreten Fall nicht.
Denn mit “Gone Too Far” legt die in Wien lebende Sängerin Lia Pale eine federleichte „Winterreise“ (leider nur bei zwölf der 24 Schubert-Lieder) der etwas anderen Art vor. Toll die Arrangements von mathias rüegg; stark die Band. Lia Pale entgeht der Kitsch,-und Crossover-Falle und besticht auch vokal durch ein hohes Maß an Authentizität. Ein tolles Debüt.
April 03, 2013
music austria mica
Wien, 04-2013
Dass es sich bei Lia Pale um eine der hoffnungsvollsten jungen Jazzstimmen des Landes handelt, wissen die Kenner der Szene nicht erst seit gestern. Den letzten schlagenden Beweis, dass alle Vorschusslorbeeren auch vollkommen zu Recht verteilt worden sind, lieferte die in Wien lebende Sängerin vor kurzem mit ihrem Erstlingswerk „gone too far“ (Universal). Was auf dem Programm steht, ist erstklassiger und eleganter Jazz, der ganz ohne irgendeine künstliche Gezwungenheit mit viel Eigenständigkeit und Ideenreichtum zu punkten weiß. Ihren Entdecker, Förderer und kongenialen Partner hat Lia Pale in der Person des ehemaligen dem legendären Vienna Art Orchestra vorstehenden Mathias Rüegg gefunden, der von ihrem Talent vom ersten Moment an angetan, ihr auf dem Debüt genau jenen musikalischen Boden bereitet, von welchem aus sie all ihre vielfältigen stimmlichen Qualitäten voll zu Geltung bringen kann. Den Ausgangspunkt der Songs auf „gone too far“ bilden 12 ausgewählte Lieder aus Schuberts „Winterreise“, die durch Mathias Rüeggs Bearbeitung und Lia Pales gesanglicher Interpretation eine spannende musikalische Neudeutung erfahren. Wenn sich Mathias Rüegg vom Können eines/r MusikerIn so sehr überzeugen lässt, dass dieser sich zu einer Zusammenarbeit entschließt, dann muss dieser oder diese schon einiges auf dem Kerbholz haben. Lia Pales stimmliche Qualitäten auf jeden Fall dürften den gebürtigen Schweizer in hohem Maße beeindruckt haben, denn wie schon zu Zeiten seines legendären Orchesters, in dem er jungen Talenten nicht selten die Möglichkeit geboten hat, sich zu profilieren, schlüpft Mathias Rüegg (Piano) auch bei der Wienerin in die Rolle des Förderers. Und hört man sich durch die Songs ihres Erstlingswerks, dann kann man auch verstehen warum. Die sinnlich-süße und zugleich auch sehr ausdrucksstarke und facettenreiche Stimme von Lia Pale ist nämlich genau dieser einen Note, die einfach verzaubert, betört und einer jeden Nummer ihren eigenen und erfrischend zeitlosen Charakter verleiht. Stilistisch angesiedelt sind die von dem Duo ausgewählten und mit Hilfe von Ingrid Oberkanins (Percussion), Hans Strasser (Bass) und Harry Sokal (Saxophon) – live übernimmt dessen Rolle Fabian Rucker – neu in Szene gesetzten Schubertlieder irgendwo im Spannungsfeld zwischen Jazz, Klassik und leichten Popanleihen. Warm und gediegen im Sound erschließen sich die instrumental eher in dezenter und zurückhaltender Form dargebrachten Stücke ihren Weg eher auf leisen Sohlen. Auf die große Gesten und allzu ausufernde Experimente wird eigentlich ganz verzichtet, alleine der runde, in sich geschlossene und songdienliche Gesamtklang, welcher Lia Pale den notwendigen Raum bieten soll, sich voll zu entfalten, steht im Vordergrund. „gone too far“ ist ein Album geworden, auf dem die Verspieltheit des Jazz und eine charmante Gefälligkeit eine wunderbare Liaison eingehen, eine, die zugleich herausfordert, wie auch die Seele anspricht und verführt. Mit Voraussagen sollte man ja vorsichtig sein, doch eines scheint sicher, von Lia Pale wird man in Zukunft noch einiges zu hören bekommen.
April 01, 2014
Woman - Interview
...Denn die in Wien lebende Welserin besitzt eine der hoffnungsvollsten Jazzstimmen des deutschsprachigen Raumes. Beweis dafür ist nicht nur ihr Erstlingswerk "gone too far", das bei Universal Music erschienen ist. Vielmehr noch kann man dem Urteil ihres Entdeckers und kongenialen Partners Mathias Rüegg vertrauen.
June 22, 2013
Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
23-06-2013
Wunderlicher Alter, willst du mit mir geh’n?
Die Sängerin Lia Pale und ihre Band begeisterten mit dem Liederzyklus „gone too far“
Das letzte Konzert der „Jazz&“-Reihe in dieser Saison war einem ganz speziellen Projekt gewidmet. Mathias Rüegg, ehemaliger Leiter des Vienna Art Orchestra, hatte für die junge Sängerin Lia Pale Lieder aus der „Winterreise“ von Franz Schubert arrangiert und daraus den Liederzyklus „gone too far“ zusammengestellt. Mit den individuell an die Qualitäten der Sängerin angepassten Arrangements traf er ins Schwarze.
Die Texte aus Schuberts Winterreise hat Lia Pale ins Englische übersetzt und auf diese Weise eine gute Distanz zur berühmten Vorlage geschaffen. Dass sich Mathias Rüegg als Arrangeur in jedem Detail der Bearbeitung bewusst war, welche kompositorischen Inhalte er übernehmen, reflektieren, verstärken oder beiseite lassen möchte, ist gut nachvollziehbar. Allein darin liegt auch die Glaubwürdigkeit dieses ungewöhnlichen musikalischen Projektes begründet.
Vor allem Schuberts griffige Melodien und textdeutende melodische Gedanken hat Rüegg für die Liedersammlung übernommen. Überdies legte er den Songs über weite Strecken Schuberts aussagekräftige und farbige Harmonik zugrunde. Den leidenden und depressiven Unterton des weltabgewandten Protagonisten, der die „Winterreise“ prägt, sowie die vergebliche Suche des rastlos Wandernden ließ Rüegg eher beiseite. Zudem stellte er die Liedfolge um und legte damit andere Wirkzusammenhänge fest.
Weltzugewandte Grundstimmung
Mathias Rüegg schuf musikalische Stationen mit unterschiedlichen emotionalen Bezugsfeldern. Die Gefühle der einzelnen Songs wurden einige Male in tänzerische Rhythmen gegossen und verströmten dadurch eine weltoffene und positive Grundstimmung. Genau diese Umdeutung der Vorlage ist der Clou dieses neuen Liederzyklus, denn so hat Mathias Rüegg „seine“ Lieder Lia Pale auf den Leib geschrieben.
Humorvolle Moderationen
Die junge Sängerin hat eine sympathische Ausstrahlung und zog mit ihrer klaren und wandlungsfähigen Stimme die Zuhörenden in ihren Bann. Gleich von Beginn an kam sie zur Sache und stieg unmittelbar in das Thema ein. Sehr gut leitete Lia Pale durch das Programm. Sie schuf Abwechslung, indem sie Originaltexte vortrug und spannte humorvoll den Bogen zwischen den einzelnen Nummern. Allein wie sie Mathias Rüegg vorstellte, sprach Bände. Meiner Wahrnehmung nach standen jedoch die „Tanzeinlagen“ von Lia Pale während der Soli ihrer Musikpartner manchmal in einem etwas krassen Gegensatz zu den Aussagen der dargebotenen Songs.
Fesselnde Songs
Einen Höhepunkt setzten die Sängerin und die hervorragende Band mit Fabian Rucker (Saxofon), Ingrid Oberkanins (Perkussion), Hans Strasser (Kontrabass) und Mathias Rüegg (Piano) in „Road of no return“. Die harmonischen Farben der Musik sowie der Schwebezustand in der Klavierpassage und die Improvisation von Fabian Rucker schufen ein eindrückliches Bild. Im Lied „My faithful walking staff“ spielte Lia Pale den Klavierpart selbst und verstärkte durch die Reduktion auf das Wesentliche den Aussagehalt des Stückes. Schön wirkte auch das Arrangement des „Leiermanns“, bei dem die leeren Quinten und die Rahmentrommel eine ganz eigene Stimmung verströmten.
Spielerischer Umgang
Den spielerischen und entspannten Umgang mit der berühmten Vorlage unterstrich die Band, indem sie eine Büste des Komponisten auf der Bühne postierte. Humorvoll stellte Lia Pale einen direkten Kontakt zum Urheber und zur Quelle der Inspiration her.
Germany:
July 09, 2013
Hessische-Niedersächsische Allgemeine
10-07-2013
Winterreise im Jazz
Fremd bin ich eingezogen / fremd zieh ich wieder aus“: Mit diesen Zeilen fängt der wohl berühmteste Liedzyklus der deutschen Romantik an: Schuberts „Winterreise“ zu Texten von Wilhelm Müller. Das spannende Debüt einer jungen Jazzsängerin verarbeitet nun diese musikalische Vorlage zu einer eigenständigen Musikmelange, die den existenziellen Charakter der Schubert’schen Vorlage atmet und doch ganz heutig ist.
„Gone Too Far“ hat Lia Pale ihr Album genannt und beginnt mit insistierendem Bass und leichten, repetitiven Klavierakzenten zu den Zeilen: „As stranger I arrived / As stranger I will leave“. Die Liedstimmung hellt sich dann mit dem Einsetzen des Saxofons auf, wie überhaupt eine der Stärken des abwechslungsreichen Albums ist, Stimmungswechsel in den musikalischen Farben differenziert auszugestalten.
Ganz dunkel muss es natürlich auch werden. Die Verzweiflung der Vorlage darf nicht oberflächlich wegnivelliert werden – und das passiert auch nicht (Arrangements: Mathias Rüegg). Am tiefsten hinab geht es also in „Barefoot On The Snowbank“ (im Original: „Der Leiermann“), das von Klavier, Saxofon und Percussion in einen spiraligen Sog in die Traurigkeit moduliert wird.
Lia Pales helle, zerbrechlich wirkende Stimme ist ein schöner Gegensatz dazu. „Intimität“ schätzt sie am Jazzgesang, sagt die 27-jährige Österreicherin und so gestaltet sie auch den Charakter der Platte. Schubert ist dabei stets durchzuhören, auch durch den Einsatz des Klaviers. Mit den Worten „fade away“ – vergehen und einsam ins Ohr dringenden gezupften Basstönen endet die spannende Musikreise.
June 15, 2013
Hallo Sonntag
16-06-2013
Herausgekommen ist aufregender Pop-Jazz, der wie der Soundtrack zu einem romantischen Woody Allen-Film daherkommt…Leise Töne, dennoch kraftvoll, Herzschmerz, Weltschmerz und beschwingte Leichtigkeit.
February 01, 2013
hifi & records
Ausgabe 2/2013
Was darf man von einem Album erwarten, das als Komponist einen gewissen „berT“ und als Pianist einen rätselhaften „shoE“ nennt? Jede Menge, denn bei „Gone Too Far“ handelt es sich um eine geniale Adaption von Schuberts „Winterreise“ mit englischen Texten, die niemand Geringeres als Mathias Rüegg für die bezaubernde Lia Pale maßgeschneidert hat. Rhythmisch feinfühlig inszeniert von Hans Strasser (Bass) und Ingrid Oberkanins (Perkussion), legt der große Harry Sokal betörende Sax- und Flötenklänge hinter die mit jungmädchenhaftem Sopran präsentierten Songs, die Rüegg bei seinem Piano-Debüt (!) leichtfingrig in mal swingende, mal latin-mäßige groovende Preziosen verwandelt. Ein fulminantes Comeback des VAO-Masterminds, der die Grenzen zwischen Klassik und Jazz souverän aufhebt.
July 05, 2013
Access Musikmagazin
06-07-2013
Eine rosige Zeit dürfte noch vor ihr liegen, denn die österreichische Sängerin zählt zum Erstaunlichsten, was die europäische Jazz-Szene zu bieten hat. Der angesprochenen „Winterreise“ hat sich Lia Pale angenommen – bei „Gone Too Far“ handelt es sich um eine Adaption des berühmten Liederzyklus von Franz Schubert. Ein Album für Jazz-,Pop- und Klassik-Fans.
June 05, 2013
Soultrain
06-2013
Jazzstimme Lia Pale, Bassist Hans Strasser, Saxofonist Harry Sokal, Pianist shoE und Perkussionistin Ingrid Oberkanins sind der kreative Kern des Debütalbums von Lia Pale, die hier nach allem anderen als nach einer Anfängerin klingt. Pales Stimme schlendert vorsichtig, akzentuiert und pointiert und vor allen Dingen selbstbewusst und bescheiden zugleich über die 13 Songs, die von berT komponiert und von shoE arrangiert wurden. Die Eigenkompositionen setzen den Fokus auf die Unterstützung der Intonation von Lias Organ, das mit jedem Lied erneut eine märchenhafte Geschichte zu erzählen scheint, die auch mal ihre mystischen, ihre verspielten aber auch poppigeren Seiten hat. Zugleich spielt auch die sogenannte Ernsthaftigkeit klassischer Musik eine irgendwie undefinierte Rolle, die eher als Charakterzug denn als Akkord durch die sehr intim klingende Melange schreitet. “Gone Too Far“ ist ein imposantes, wenn auch nicht immer anspruchslos zu hörendes Album einer erstaunlichen, sehr routiniert klingenden Lia Pale, die aus Österreich stammt und den schmalen Grat zwischen verjazzter Popularmusik, der Reife klassischer Musik und Vocaljazz mit Individualcharakter überaus elegant und scheinbar mühelos durchwandert. Nach dem dringend empfohlenen Hören von “Gone Too Far“ heißt es schließlich abwarten und schauen, was aus Lia Pales scheinbar sicherer Ecke im Jazz-, Pop- und Klassik-Universum noch alles erwachsen wird.
(Gregor Poschoreck)
May 31, 2013
AMM All My Music
06-2013
Reflexionen über Manien, Eros, Verletztheit, Irrungen und Wirrungen und das Auskosten dunkler Abgründe beinhaltet das neue Album der österreichischen Sängerin und Pianistin Lia Pale. Arrangiert vom Mastermind des Vienna Art Orchestras, Mathias Rüegg, besticht ‘Gone Too Far’ durch sein elegantes, absolut intimes Jazzformat, das der unverwechselbaren Stimme der jungen Sängerin viel Raum zur Entfaltung lässt. Gewürzt mit Klassik, finden Minimalismus, Jazz und Pop zu einem nuancenreichen Miteinander. Begleitet von Bassist Hans Strasser, Saxofonist Harry Sokal und Ingrid Oberkanins am Schlagzeug, verströmt Lia Pale jede Menge Glamour und unerhörte Frische. Stilistisch überall und nirgends einzuordnen, wandelt ‘Gone Too Far’ auf den Spuren von Franz Schuberts “Winterreise” mit englischen Texten, das Lia Pale mit herrlicher Leichtigkeit in die heutige Zeit versetzt. Franz Schubert klingt jedenfalls so, als hätte er schon vor 200 Jahren Jazzstandards komponiert.
June 30, 2013
Fono Forum
07-2013
CD des Monats
Zu weit gegangen („gone too far“)? Das sehen Freunde des romanti- schen Liedes womöglich anders als Fans des modernen Jazzgesangs. Wahrscheinlich aber können sich beide darauf einigen, hier ein be- zauberndes Vocal-Album vor sich zu haben – zwölf Lieder aus Franz Schuberts „Winterreise“, bearbeitet für Stimme und Jazzquartett… Rüegg gibt hier den Mentor für das Plattendebüt der Sängerin Lia Pale aus Wels (Oberösterreich), und wie schon beim VAO beweist er ein- mal mehr seine feine Spürnase für junge, weibliche Gesangstalente. Mit facettenreicher Stimme verwan- delt Lia Pale, die Müllers Texte eng ans Original angelehnt ins Engli- sche übertragen hat, die ursprüng- lich eher düster gestimmten Lieder in leichte Songs zwischen Jazz und Klassik mit einer Prise Pop-Appeal. Klingt sie auch mal mädchenhaft, bleibt sie doch immer natürlich. Rüegg, der im VAO nie Klavier spiel- te, sondern immer nur dirigierte, begleitet sparsam, zurückhaltend und songdienlich; durchweg lässt er seiner Neuentdeckung den Vor- tritt. Und wenn Harry Sokals Saxo- fon die Stimme umspielt oder dazu einen Gegenpol setzt, wird plausi- bel, dass Lia Pale als größtes Vor- bild Billie Holiday anführt – deren idealer Partner Lester Young hieß.
May 31, 2013
Jazzpodium
06-2013
Für das Vienna Art Orchestra hat Mathias Rüegg unter dem Buchstaben S bereits Strauss und Satie neu gedeutet, für die Sängerin Lia Pale und ihr Album „Gone too far“geht er noch einen Schritt weiter zurück zu Schubert und dessen Spätwerk „Die Winterreise“. Die ausgewählten Lieder, darunter auch die Tophits „Der Lindenbaum“ und „Der Leiermann“, fesseln mit klarem Bekenntnis zur Askese in Sachen Begleitung (Rüegg am Piano, Harry Sokal am Saxophon, dazu Rhythmusgruppe)und einer Eigenständigkeit, die oft an Frechheit grenzt…
August 05, 2013
Jazzthing
06-08-2013
Lia Pale – gone too far
Der Albumtitel provoziert schon ein wenig. Ist man mit dieser Platte „zu weit gegangen“? Schuberts „Winterreise“ einfach mal und auch noch mit englischen Texten in einen Jazzkontext zu packen? Die Antwort lautet: nein! Und das liegt an den Beteiligten dieses Albums. Der Kopf dieser gelungenen Verwandlung ist niemand Geringeres als Matthias Rüegg, Mastermind des inzwischen aufgelösten Vienna Art Orchestras. Er hat Schuberts Themen frisch und smart neu arrangiert und spielt hier auch das Klavier. Mit Saxofonist Harry Sokal, Bassist Hans Strasser und Schlagwerkerin Ingrid Oberkanins bildet er ein feines Jazzquartett, das alleine schon verzückt in den sehr songdienlichen Strukturen der behutsam eingespielten Stücke. Und dann ist da ja noch die süßlich-saure Stimme von Lia Pale. Die Oberösterreicherin agiert lässig und unaufgeregt, und genau diese Art ihres Gesangs passt in dieses sehr schlüssige Crossover-Konzept. Cg
June 15, 2013
Deutschlandradio Kultur
16-06-2013
Radiofeuilleton: Album der Woche
“Gone Too Far” Von Lia Pale
Eine junge Sängerin und ein mit allen Wassern gewaschener Pianist – gemeinsam führen Lia Pale und Mathias Rüegg vor, was man aus einer hundert Mal gehörten Komposition wie der “Winterreise” noch alles herausholen kann. Und das, ohne respektlos zu werden und ohne den Schubert’schen Geist zu verraten. “Gone Too Far” ist ein Album, das vielen gefallen dürfte: den Jazz- Fans, den Klassikern und auch den Liebhabern anspruchsvoller Pop- Musik.
(Carsten Beyer)
“Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus.” Schuberts Winterreise ist die Darstellung der existenziellen Bedrohung und des Schmerzes. Das drückt sich in jedem seiner Lieder auf unterschiedliche Weise aus. Doch in den Jazzarrangements von Lia Pale und ihrem musikalischen Partner Mathias Rüegg verliert der Schmerz seine Härte, die Ausweglosigkeit und Verzweiflung bekommt melancholisch weiche Züge. Wie der reife Mensch, der auf die großen Brüche seines Lebens milde zurückblickt. Dieses Album bietet die Chance, Musik und Text der Winterreise in anderem Licht zu betrachten – etwas schattiger vielleicht, aber voller Poesie.
(Haino Rindler)
June 23, 2013
HR2 Mikado - CD der Woche
KW 26 24.-29.06.2013
Lia Pale: Gone too far Emarcy/ Universal 602537296613 VÖ 14.06.2013
Darf man das? Darf man Schuberts Winterreise als Steinbruch nutzen für eigene musikalische Grenzerfahrungen? Noch dazu für ein Debütalbum?
Der CD-Titel legt eine vorschnelle Antwort nahe: Gone too far – zu weit gegangen. Doch wer ein Stück des Weges gemeinsam mit Lia Pale, der jungen Sängerin aus Oberösterreich zurücklegt, der wird schnell merken, dass hier jemand ein ganze Menge zu sagen hat, und dass die Empfindungswelt eines Franz Schubert durchaus nicht beim Übergang von der Romantik in die Moderne ihr Ende gefunden hat.
Sphärisch und intensiv zugleich ist ihre Stimme, dicht gewebt die Arrangements der Musik von Mathias Rüegg, dem Kopf des Vienna Art Orchestra. Das ist Jazz feinster kammermusikalischer Art und unbedingt hörenswert.
Mikado macht es möglich, Montag bis Samstag, immer zwischen 6-9 Uhr.
May 31, 2013
cinesoundz.com
06-2013
Eine jazzige Interpretation von Franz Schuberts Liederzyklus “Winterreise”, bzw. von 12 der 24 Originalstücke – mit englischen Texten. Der Mastermind & Arrangeur sitzt am Klavier: Mathias Rüegg vom Vienna Art Orchestra. Gleichzeitig ist “Gone Too Far” auch das CD-Debüt einer jungen Sängerin. Lia Pale aus Österreich kaut Süßholz zur Stimmpflege, kennt keinerlei Berührungsängste mit jazzfremden Genres und wurde schon vom Heimatsender Ö1 & dem Standard (“…Schubert klingt, als hätte er Jazzstandards geschrieben.”) mit dem begehrten “Pasticcio”-Preis ausgezeichnet.
May 31, 2013
medieninfo.com
06-2013
Wer hätte es auf Anhieb erkannt, dass es sich bei „gone too far“ um eine geniale Adaption von Schuberts Winterreise mit englischen Texten handelt und Lia Pale (27) dieses Werk mit einer herrlichen Leichtigkeit in die heutige Zeit versetzt.
Vor 2 Monaten erst wurde „gone too far“ in Österreich, der Heimat der bezaubernden jungen Sängerin, veröffentlich und schon gewinnt Lia Pale den begehrten Pasticcio Preis, der von der Rundfunkanstalt Ö1 und dem renommierten Presseorgan Der Standard vergeben wird. „Der Pasticciopreis des Monats März geht an ein mehr als ungewöhnliches Album. Wir hören die unverwechselbare Stimme von Lia Pale, die sich gleich beim ersten Hören einprägt als wäre sie schon immer da gewesen.“
Arrangiert wurde die Musik von Mathias Rüegg, dem Mastermind des Vienna Art Orchestras, der bei „gone too far“ auch am Klavier zu hören ist. Die weitere Besetzung sind: Harry Sokal am Saxophon, Ingrid Oberkanins am Schlagzeug, Hans Strasser am Bass.
June 30, 2013
Spektrum
07-2013
Erste musikalische Erfahrungen sammelte sie in der Blasmusikkapelle der Eisenbahner Wels. Heute wird Lia Pale als eine der hoffnungsvollsten jungen Jazz-Stimmen Österreichs gehandelt. Mathias Rüegg, Chef des legendären Vienna Art Orchestra, hat der Sängerin und Tänzerin mit Gone too far ein Programm auf den Leib arrangiert. Ausgangspunkt sind zwölf Lieder aus Schuberts Winterreise, die in ein eigenständiges jazziges Songformat gebracht wurden. Eine „delikate, jazzige Winterreise“ urteilte der Standard. „Ein tolles Debüt“, so der Wiener Kurier.
June 09, 2013
Weser Kurier
10-06-2013
Sonnenschein statt Schneematsch
Von Karl Brand
Schuberts “Winterreise” als englischsprachiger Jazz-Pop? Das funktioniert, wie die Österreicherin Lia Pale beweist.
“Nun ist die Welt so trübe, der Weg gehüllt in Schnee”, heißt es im ersten Lied von Schuberts “Winterreise”, dem abgründigsten Liederzyklus aller Zeiten. 2013 heißt die entsprechende Zeile so: “But now the world seems overcast / Deep snow lies on the land”. Schubert auf Englisch? Ja, Lia Pale, die auf ihrem Album elf der 24 Lieder singt, hat nicht den Anspruch, nur eine x-beliebige oder die x-te Interpretation des unsterblichen Werkes zu bieten. Nein, sie jazzt. Auf “Gone Too Far” wird die 27-jährige Österreicherin dabei von Matthias Rüegg (Klavier), Harry Sokal (Saxofon), Ingrid Oberkanins (Schlagzeug) und Hans Strasser (Kontrabass) begleitet. Dürfen Puristen darüber die Hände über dem Kopf zusammenschlagen?
Dürfen sie. Und dennoch: Rüegg, der die Lieder zu Songs arrangiert hat, ist mit allen Wassern gewaschen. Da wird zwar alles weichgespült im Gegensatz zum Original mit seinen (Aus-)Brüchen, seinem Wandeln auf dem allerdünnsten Eis des Lebens – aber wie! Rüegg zeigt, wie zeitlos Melodien und Akkordfolgen sind – die Dramatik interessiert ihn nicht, und das ist auch gut so. Denn ansonsten wäre das Album im Schnee versunken. Für genau diesen locker-leichten Ansatz – immer wieder blitzen Latino-Rhythmen durch, dazu darf jedes Instrument ausgiebige Soli kredenzen – passt Lia Pales charmanter, ja bezaubernder Sopran wunderbar.
Federleicht tanzt sie durch die Songs. Klar, “Der Lindenbaum” (“Am Brunnen vor dem Tore”) darf nicht fehlen, wird aber als einziges Lied strukturell verändert. Und zum Schluss, nach der “Erstarrung” – pardon: nach “Footprints Can’t Be Seen” – folgt vielleicht die schönste Nummer: die Wiederholung der “Footprints”, allerdings dann ganz behutsam karg für Kontrabass und Stimme arrangiert und “Gone Too Far” genannt. Geht Pale damit zu weit? Zu diesem Urteil mögen Hörer kommen, denen die “Winterreise” unendlich viel bedeutet. Jene hingegen, die das Werk nicht kennen, werden auf dieser Reise verzaubert. Auf Lia Pales Weg herrscht Sonnenschein statt trübem Schneematsch.
Switzerland
July 02, 2013
Schweizer Musikzeitung
03-07-2013
Stolpern im Schnee
Während Bach hin und zurück reiste, dreht sich der Wanderer in Schuberts Winterreise im Kreis. Zwar bewegt er sich immer wieder fluchtartig, bleibt aber ausweglos gefangen. Zugrunde liegt der gleichnamige Gedichtzyklus von Wilhelm Müller, der in der Sammlung Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten veröffentlicht wurde. Auch dieses Schwergewicht des Liedesrepertoires hat in jüngster Zeit wieder einmal die Pferde gewechselt. Mathias Rüegg, der Gründer und langjährige Leiter des Vienna Art Orchestra hat die Hälfte der Lieder für Jazzquintett arrangiert; und die junge Sängerin Lia Pale interpretiert sie ganz erstaunlich unbefangen. Pale hat Müllers Texte ins Englische übertragen, oft gekürzt. Leicht und doch melancholisch klingt das, unterstützt von einem sehr klaren, stark ausgedünnten Instrumentalsound. Ob man da wirklich dem ersten Reflex nachgeben will, der für diese Texte doch eine gewichtigere Stimme einfordert? Es leuchtet schon beim zweiten Hören durchaus ein, diese Lieder, losgelöst von der gewohnten Besetzung, als schmerzhafte Selbsterkundung eines Menschen in einer beliebigen Lebenssituation zu lesen, als stolpernde Schritte nach dem Scheitern einer Liebe, eines bisher gegangenen Wegs. Das letzte Lied hat Pale mit dem titelgebenden Fazit Gone too far überschrieben. Nimmt sie die Kühnheit der Bearbeitung doch noch zurück? Lesen wir es lieber als Feststellung, dass es von einer solchen Seelenreise keine Rückkehr in alte Muster gibt. Denn diese Art des Fortschreibens lyrischer Tradition scheint mir keinesfalls zu weit zu gehen.
Pia Schwab
April 24, 2013
Die Weltwoche
25-04-2013
Reise ans Ende der «Winterreise» von Peter Rüedi
Sie ist jung, blond, schön, begabt, und ihrer Stimme ist anzuhören, dass ihre bevorzugte Jazzsängerin Billie Holiday ist. Etwas von der «abgefeimten Kindlichkeit» im Timbre der Lady schwingt von Beginn weg in ihren Songs. Bei denen fallen zuerst die fabelhaften changes auf, und dann die ungewöhnlichen lyrics: Von amerikanischen ballads, übersetzen wir die uns im Kopf, bleibt doch meist nur ein süsses Nichts, das wir wie billigen Zuckerersatz gar nicht mehr von der Zunge kriegen. «As a stranger I arrived, as a stranger I shall leave», das klingt doch gleich anders. Klar: Ist ja auch von Wilhelm Müller, sorry: «Will milleR», und den tune schrieb «berT», was zusammen mit dem Pseudonym des Pianisten und Arrangeurs («shoE») «shoEberT» ergibt. «Gone Too Far», diese Folge von zwölf locker und raffiniert hingezirkelten, mit schönen Saxofon- und Pianosoli durchwirkten Songs, ist, wer sagt’s denn, eine Auswahl aus Schuberts «Winterreise». Kann man das? Ausgerechnet diesen Moll gestimmten, von Melancholie bis zu winterstarrer Verzweiflung gespannten Liedzyklus angehen wie, sagen wir: «Body and Soul»? Man kann, wenn man’s kann. Lia Pales musikalischer Direktor «shoE» hat als Mathias Rüegg schon vor zwanzig Jahren fünf Lieder aus der Winterreise überzeugend in ein anderes Idiom übersetzt, damals für einen grösseren orchestralen Verband namens Vienna Art Orchestra. «European Songbook» hiess 1993 eine CD, «inspired by Verdi, Wagner & Schubert».
Das VAO ist nicht mehr. Die real existierenden Verhältnisse haben unseren Mann in Wien seines Instruments beraubt, des Orchesters, uns dafür einen Pianisten geschenkt: kein Ersatz, aber mehr als ein schwacher Trost.
Was diesem Jazz-Trip ans Ende der «Winterreise» jede Frivolität nimmt, uns in der scheinbaren Beiläufigkeit die Devotionalien neu hören lässt (out of Fischer-Dieskau, sozusagen), ist ein eigenes Taktgefühl. Pale/Rüegg (und mit ihnen der wunderbare Harry Sokal) halten genau die Mitte zwischen Respekt und Entspanntheit. Sie beuten den Alten nicht aus. Sie legen ihn uns ans Herz.
June 15, 2013
Musik & Theater
06-2013
Jazz-Winterreise
Lia Pale heisst eine österreichische Sängerin, und ihr Debüt-Album „gone too far“ ist für uns hauptsächlich deswegen bemerkenswert, weil es auf Schuberts „Winterreise“ beruht. Die Müller-Texte hat Pale ins Englische übersetzt, und ein gewisser „shoE“, hinter dem sich matthias rüegg verbirgt, hat Schuberts Melodien für Jazz-Quintett arrangiert. Eine subtile, aber ausdrucksstarke Stimme, sensible Arrangements: Auch so kann Schubert Spass machen!
May 31, 2013
Schweizer Illustrierte
06-2013
Cd-Tipp Jazz
Schubert goes Jazz
Schuberts „Winterreise“ Lieder im Jazzformat?! “Das geht zu weit!“, werden viele denken. Doch die Sängerin Lia Pale, der Arrangeur mathias rüegg und eine ausgebuffte Combo umgehen die Crossover-Falle mit Stil, Können und einer wohldosierten Prise Charme. Hans Peter Vetsch
May 18, 2013
Sonntagszeitung
19-05-2013
Passend zur kühlen Witterung empfehlen wir Schuberts „Winterreise“ – in der Version der Österreicherin Lia Pale. Von Jazz hatte die 28-jährige Sängerin wenig Ahnung, als der Schweizer Jazzaltmeister Matthias Rüegg (Vienna Art Orchestra) sie für die Klassiker gewinnen, die sie nun englisch singt. Mit umso umwerfender Leichtigkeit kitzelt sie aus Perlen wie dem „Leiermann“ (hier:“ Barefoot on the Snowbank“) eine zierliche Frische heraus.
France
Jazz Hot nr 663, printemps 2013
Lia Pale – Gone Too Far
Nouveauté-Indispensable
Un petit récit pour resituer cet enregistrement : c’est d’abord la rencontre de Lia Pale, chanteuse-instrumentiste (le piano ici mais aussi la flûte, les percussions, la danse), de culture classique – sans engagement spécifique dans le jazz, mais qui apprécie entre toutes Billie Holiday – avec un revenant, Mathias Rüegg (ici producteur, arrangeur, pianiste), le leader du célèbre Vienna Art Ochestra aujourd’hui dissous (Jazz Hot n° 654), autour d’un projet original de relecture de la musique de Franz Schubert (1797-1828). D’une certaine manière, il y a continuité pour Mathias Rüegg, puisque Schubert est le musicien de Vienne par excellence (il y est né et décédé). Le choix s’est porté sur une sélection de thèmes adaptés du Winterreise (Le Voyage d’hiver), une suite de lieder mélancoliques composés dans les deux dernières années de sa vie sur des poèmes de Wilhelm Müller (1794-1827), ici également adaptés par Lia Pale.
On sait Mathias Rüegg féru de littérature, de cinéma, de musique en général (Jazz Hot n° 592, 639), de jazz mais aussi de musique classique, de musiques populaires, et cela fait partie de son originalité, pas toujours cernée, mais qui a tant apporté à la couleur particulière du Vienna Art Orchestra. Un érudit intelligent qui teinte ses compositions, ses arrangements jazz des couleurs musicales de sa culture européenne, sans faiblesse, et parfois réciproquement, des couleurs du jazz ou d’autres musiques le répertoire européen, comme ici. Une belle synthèse personnelle, pas différente sur le fond de ce que firent Django Reinhardt à partir de sa culture, ou Duke Ellington, entre autres, à partir de la sienne, y compris sur le répertoire classique européen. Ce choix d’un répertoire intense et mélancolique, mais d’une forme légère (voix et formation réduite) est encore cette fois parfaitement intelligent car il respecte la forme originale des lieder en s’appuyant sur la voix aérienne (« Road of No Return », « Too Cold to Stand Still »), précise (« The Numbers and the Dates »), d’aujourd’hui, de Lia Pale comme sur ses adaptations des poèmes (en anglais).
Les arrangements personnalisés par Mathias Rüegg, où le jazz est une couleur soutenue (le type de formation, la pulsation rythmique, les accentuations des musiciens, le système des chorus, le rôle de la basse…), et la rencontre avec Lia Pale, grande voyageuse, dont la personnalité artistique est aussi un alliage de cultures (comme souvent aujourd’hui), de curiosités diverses, ont été les conditions de la réussite d’un album-œuvre, qui se distingue par son ambition et sa cohérence. Cet album se retrouve donc par l’esprit, et parfois la forme, parfaitement à sa place dans le jazz de culture, où les enregistrements sont avant tout des œuvres à part entière, des constructions avec une ambition artistique.
La complicité, l’osmose nées de cette rencontre sont mises en valeur par une belle formation avec les excellents Harry Sokal (beau chorus sur « Follow My Teardrops », « Gone Too Far ») et Hans Strasser (« Gone Too Far »), par la présence du maestro Mathias Rüegg à son piano et pour les arrangements (architecte des couleurs), et cette légèreté des percussions d’Ingrid Oberkanins tout à fait respectueuse de l’univers de Schubert revu et adapté.
On ne dit pas sur quelle pièce Lia Pale joue du piano, en fait sur « My Faithful Walking Staff », et on apprécie « Follow My Teardrops » et son introduction avec quelques craquements nostalgiques d’époque (pas celle de Schubert, précisons-le)… Pour la petite histoire, car il y en a une, Mathias Rüegg ne figure pas en clair sur le livret, pas plus que Schubert et Müller (rebaptisés pour l’occasion « shoE », « Bert » et « Miller ») car pour la première présentation le souhait était d’éviter aux amateurs-auditeurs et à la presse (de Vienne) des préjugés liés à l’œuvre de Schubert-Müller ou à la présence de Mathias Rüegg dont c’est le grand retour après une absence de longue durée, préjugés ou événement qui auraient nui au naturel de l’écoute de cet album de Lia Pale.
Jeu de pistes et piège espiègle car bien peu de Viennois présents reconnurent, paraît-il, les échos de l’œuvre du grand Viennois. Mais c’est peut-être aussi que l’adaptation a été réussie, que les artistes d’aujourd’hui ont su s’approprier l’œuvre, que Schubert est éternel (la beauté des mélodies en particulier).
« Gone Too Far », « Road of No Return », « Follow My Teardrops » (expressionniste), sont parmi les belles réussites de ce disque très original, et l’atmosphère y est souvent envoûtante, mélancolique, intense, émouvante, tragique, pleine d’espérance parfois (« The Rooster Woke Me »), et ce n’est pas le moindre mérite de cet opus que de rester, sur ce plan, fidèle à l’esprit original (mélodies, poèmes) de ce voyage en hiver marqué par la présence de la mort (celles de Beethoven et de Müller en 1827, la prémonition de sa propre mort par Schubert en 1828).
Indispensable, en particulier pour l’originalité de cet enregistrement où l’on a le plaisir d’une découverte, Lia Pale, et celui de retrouver un musicien savant qui manquait au jazz.
Yves Sportis
Spain
06-2013
Cuadernos de Jazz
CLÁSICO COOL
Las canciones de este disco están compuestas por un tal berT, y arregladas por shoE. Se trata, claro, de Schubert (el compositor) y de Mathias Rüegg (el arreglista y pianista), y esa manera de nombrarse en este disco, como si de rappers americanos se tratara, se acerca mucho a ese humor críptico, noreuropeo y mayormente ineficaz que siempre fue la principal y quizás la única tara de la por otra parte fabulosa Vienna Art Orchestra. El alma del alma pater de esa orquesta, Mathias Rüegg, se despliega de manera deliciosa en este disco, reafirmándolo en la quizás única encarnación válida de
ese concepto equívoco y peligroso “el jazz europeo”. Lia Pale (excelente cantante, de voz aguda, infantil, a la vez cool y difusamente sensual) interpreta las canciones de Schubert como si fueran números pop merecedores del mejor tratamiento jazz que Europa pueda ofrecer.
Detrás está la mano de Rüegg, claro, y así todo suena inmediatamente accesible y a la vez densamente complejo, con un piano que carga en cada una de esas memorables notas la tradición del jazz y de la música clásica europea. El resultado es una especie de clásico cool, con canciones que se abren paso en el recuerdo hasta quedarse enquistadas en la mente, engañosamente tarareables.
Los arreglos parecen jazzy pop hasta que dejan de serlo, y entonces el inmenso Harry Sokal llena todo con un saxo que recuerda, sí, a Houston Person, o a Ben Webster, por nombrar algunos. Y la base rítmica, sutil y aplomada, hace lo que tiene que hacer. Las letras, adaptadas (¿traducidas?) por Lia Pale y escritas por Will Miller, no dicen mucho, más allá de miniaturas paisajísticas de paisajes nevados y corazones sutilmente fisurados. No importa mucho. Con doce canciones que no superan los cuatro minutos y medio, este disco es una pequeña joya. Se adivina, allá en el fondo de todo esto, la cascada sonrisa de Rüegg.